Nachbarschaftsspaziergang Camper Höhe

Die SPD Stade kommt um zuzuhören. Wir wollen alle Stadtteile, Quartiere und Ortschaften mit Anwohnerinnen und Anwohnern erkunden und erfahren, wie die Menschen ihre Nachbarschaft sehen. Den Auftakt haben wir auf der Camper Höhe gemacht.

Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern in Campe
Bild: Sigrid Koppelmann

Nach einer fast dreijährigen Corona-Pause haben wir als SPD Hansestadt Stade unsere Bürgerstadtführungen wieder aufgenommen. Nachdem wir uns bisher immer in und um die Stader Altstadt bewegt haben, zieht es uns jetzt hinaus in die Stadtteile, Quartiere und Ortschaften – denn Stade ist für uns auch die Stadt der Nachbarschaften. Daher haben wir dem Kind auch einen neuen Namen gegeben: Nachbarschaftsspaziergang. Für den Auftakt haben wir uns die Camper Höhe ausgesucht, ein Stadtteil in dem gerade viel passiert und der sich in Zukunft auch verändern wird. Gut 25 Menschen waren unserer Einladung gefolgt und haben uns ihren Stadtteil gezeigt.

Camper Höhe fliegt aus der Bundesförderung

Als wir den Termin für die Camper Höhe festgesetzt haben, gingen wir noch davon aus, dass der Stadtteil mit 5,5, Millionen Euro Bundesmitteln ein neues Gesicht bekommen würde. Damit wollte die Hansestadt Stade auch das Ergebnis des sehr erfolgreichen Werkstattverfahrens zur Zukunft der Camper Höhe umsetzen und aus der alten Sportanlage eine multifunktionale Naherholungs- und Sportfläche für alle Generationen machen.

Hierbei sollte der Stadt auch gleich fit für die Zukunft gemacht werden und eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels erfolgen. Erst am Tag vor unserem Spaziergang erfuhren wir im zuständigen Stadtentwicklungsausschuss, dass die Camper Höhe bereits in der ersten Runde aus der Förderung geflogen ist. Wichtig zu betonen ist hierbei: das lag nicht etwa an einem schlechten Konzept, sondern vielmehr daran, dass auf 50 zu vergebene Plätze ca. 300 Bewerbungen gekommen waren. Hier ist die Stader Stimme im Bundestag wohl leider nicht laut genug gewesen.

Das macht nochmal deutlich, wie wichtig eine starke Vertretung in Berlin für die ganze Region wäre. Wir gehen davon aus, dass zeitnah passende neue Förderprogramme aufgelegt werden und die Hansestadt Stade sich dann gegen die Mitbewerberinnen durchsetzen kann. Trotz dieser enttäuschenden Nachricht ging es bei unserem Nachbarschaftsspaziergang trotzdem um ganz viel Zukunft für den Stadtteil.

Zukunft der Güldenstern-Tribüne bleibt offen

Ein alter Streitpunkt, der beim Werkstattverfahren bewusst offen gelassen wurde, ist und bleibt das Schicksal der Güldenstern-Tribüne. An die Politik wird hierbei immer wieder der Vorwurf herangetragen, dass ein Abriss geplant und vorangetrieben würde. Für die SPD-Fraktion im Rat der Hansestadt Stade stimmt das nicht.

Wir sehen uns gebunden an das Ergebnis des Werkstattverfahrens, eine Entscheidung über Erhalt und Sanierung oder Abriss ist und bleibt für uns abhängig von einem schlüssigen Nutzungs- und Finanzierungskonzept für die Tribüne. Natürlich wurde das heiße Camper Thema auch beim Nachbarschaftsspaziergang angesprochen. In der Debatte wurde noch einmal ganz deutlich, dass es hier im Kern eigentlich um drei Themen geht:

  1. Erhalt eines historischen ortsbildprägenden Gebäudes
  2. Zukunftsperspektive für das letzte gastronomische Angebot auf der Camper Höhe
  3. Bewahrung einer ganz speziellen Camper Identität.

Das sind alles sehr nachvollziehbare Wünsche. Gerade in den Einzelgesprächen wurde aber auch noch einmal deutlich, dass andere Camper Bürgerinnen und Bürger durchaus auch andere Bedarfe sehen, z.B. für eine Tagespflegeeinrichtung. Unsere Ratsmitglieder werden all diese Wünsche, Forderungen und Ideen irgendwann abwägen und eine Entscheidung über die Zukunft der Güldenstern-Tribüne treffen müssen.

So oder so wird vielen von uns diese nicht leichtfallen, denn auch viele der Ratsmitglieder haben viele gute Erinnerungen an die Güldenstern-Glanzzeiten oder auch schlechte an den Schulsport auf der Camper Höhe. Bis dahin gilt aber: Entschieden ist noch gar nichts!

 

Bürgergespräch Camper Höhe
Bild: SPD Stade

Ärgernis Wildmüll

Auch auf der Camper Höhe ärgern sich die Anwohnerinnen und Anwohner über Wildmüll, der von rücksichtlosen Mitmenschen ins Grün, in Hecken und Gärten geschmissen wird. Jeder und jede von uns kennt das und ärgert sich vermutlich mindestens genauso darüber.

Ebenso werden auch an den Recycling-Containern am Timm-Kröger-Platz immer wieder Haus- und Sperrmüll entsorgt oder Papier und Pappe einfach vor die überfüllten Container abgelegt. Wie auch bei den anderen Sammelplätzen ist uns ehrlicherweise hier noch nicht die richtig wirksame Lösung eingefallen. Höhere Strafen? Bringen nichts, wenn man eh nicht erwischt wird. Videokameras? Verschieben das Problem nur in andere Ecken der Stadt. An diesem Thema werden wir weiter dran bleiben müssen.

Ein großes Lob kam hier aber von Politik und Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen: Für die Beschäftigten der Kommunalen Betriebe Stade, KBS. Alle Anwesenden waren sich einig, dass die Mitarbeitenden unermüdlich gegen Müll und Unrat ankämpfen. Ebenso anerkannt wurde, dass gemeldete Mängel stets zeitnah beseitigt würden. Dafür an dieser Stelle nochmals ganz herzlichen Dank!

Hier können Sie Wildmüll, andere Mängel und Störungen bei Straßenlaternen direkt an die Hansestadt Stade melden.

Großprojekt Harsefelder Straße

Direkte Auswirkungen auf die Camper Höhe und ihre Anwohnerinnen und Anwohner wird auch der Ausbau der Harsefelder Straße haben.

Der Bau eines beidseitigen Fahrradweges ist dringend geboten, um einen sicheren Schulweg zum Bildungscampus Riensförde zu schaffen. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass die Radwegeführung und der Zustand der Radwege entlang der Harsefelder Straße auch schon jetzt eine ziemliche Zumutung für Radfahrer ist.

Die mehrjährigen Bauarbeiten werden aber eine Zumutung für alle Anwohnerinnen und Anwohner werden, das ist völlig klar. Die Harsefelder Straße ist eine der Haupteinfallsstraßen unserer Stadt und damit eine wichtige Verkehrsachse für Stader und Pendler ebenso wie für Schülerinnen und Schüler von mindestens vier Schulen. Der Verkehr muss irgendwo hin und er wird zumindest zeit- und teilweise auch über die Camper Höhe umgeleitet werden.

Die Camper Höhe ist einer der am dichtesten besiedelten Bereiche der Hansestadt Stade, viele Menschen wohnen dort, viele PKW parken dort – auch von Pendlern, Schülern oder Besuchern der verschiedenen Einrichtungen im Stadtteil. Mit dem Umbau wird es voller und enger werden. Das wird nicht ohne Konflikte von statten gehen. So ehrlich müssen wir alle sein. Einigkeit herrschte jedoch bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Die Harsefelder Straße muss gemacht werden und ein Aufschub macht es nur noch schlimmer.

Diese mutmachende Botschaft nehmen wir mit auf unseren nächsten Nachbarschaftsspaziergang Ende April. Dann wollen wir nämlich die Harsefelder Straße ablaufen – mit den Anwohnerinnen und Anwohnern. Uns ist es sehr wichtig, auf diese Weise miteinander im Gespräch zu bleiben.

Dann klappt das auch mit der guten Nachbarschaft!

 

Autor: Kai Koeser

Kai Koeser