Wer bin ich? Ich bin verheiratet, habe 3 Kinder. Es geht mir heute gut! Das war aber nicht immer so. In meinem Leben ist mir nie etwas zugeflogen. Nichts war selbstverständlich. Ich habe mich schon immer durchs Leben gekämpft.
Meine Kindheit
Aufgewachsen bin ich zusammen mit meiner größeren Schwester und meinen Eltern im Alten Land. Dort, in einer kleinen Doppelhaushälfte, habe ich eine wirklich schöne Kindheit genießen können. Rückblickend denke ich heute, bis es in der Schule zunehmend um Leistung ging. Ich war schon immer ein sehr sozialer Mensch. Es war mir schon damals wichtiger, dass alle Kinder mit zur Klassenfahrt fahren konnten, als was ich für Noten in Klassenarbeiten schrieb. Die Theater-AG und die Schülerband erweckten in mir deutlich mehr Interesse als die Hauptfächer Mathe und Deutsch. Nein, ich war nicht wirklich das, was man heute eine gute Schülerin nennen würde. Ich hatte nämlich deutlich andere Prioritäten, als Schulstoff zu „büffeln“.
Willkommen auf der Hauptschule!
Und genau deshalb kam es, wie es damals kommen musste. Ich „landete“ irgendwann auf der Hauptschule. Stress mit den Lehrern. Ärger mit Mitschüler:innen. Diese Zeit hat mich tief geprägt! Ich habe mich wertlos und völlig aufgegeben gefühlt. Vom Schulsystem, aber auch von der Gesellschaft. Auch damals gab es schon viel Lehrermangel auf unserer Schule und Vertretungsstunden gab es gefühlt überwiegend für Realschulklassen. Aus denen konnte ja noch etwas werden. Ausbildungsberufe mit der Zugangsvoraussetzung Hauptschulabschluss waren übrigens damals leider auch Mangelware. Genauso wie Betriebe, die uns Schulabsolvent:innen einstellten und uns somit eine Chance gaben. Dies hat sich im Laufe der Zeit geändert! Mittlerweile findet hier langsam ein Umdenken bei den Arbeitgeber:innen statt. Und das ist gut so.
Meine schulischen Leistungen besserten sich dann damals übrigens schlagartig in der Berufsschule. Denn dort ging es im Unterricht zunehmend um Interessen und persönliche Fähigkeiten! Die praxisorientierten Fächer waren genau der Unterricht, der mich als Jugendliche ansprach. Das lernen zu dürfen, was mich auch interessiert! Ich fing das erste mal in meinem Leben an, für meine Ziele zu kämpfen! Doch das war nicht immer einfach.
Ausbildung, Baby, alleinerziehend…
Mit 18 Jahren bin ich dann mit meinem ersten Kind schwanger geworden. Mitten in meiner Ausbildung.
Ausbildung, Baby, alleinerziehend… Ich weiß sehr gut was es heisst, wenn am Ende des Geldes noch verdammt viel Monat übrig ist. Wie es ist, jeden Tag mit Vorurteilen kämpfen zu müssen, wenn dir keiner mehr etwas zutraut. Oder wenn du dich von Politik komplett vergessen fühlst, und was das für ein Gefühl ist, wenn der Kühlschrank leer aber das Portemonnaie leider auch leer ist.
Wie es ist, wenn es in der Kita beim Elterngespräch nicht um die Entwicklung deines Kindes geht sondern darum, ob es nächsten Monat noch kommen darf, weil du die Beiträge nicht bezahlen kannst.
Oder später… Wenn dein Kind zur Klassenfahrt möchte, neue Schulbücher braucht, oder ein neuer Ranzen her muss, du aber gerade erst die Stromnachzahlung gezahlt hast.
Rückblickend war es damals eine verdammt harte Zeit! Aber ich hab´s geschafft! Ich habe gekämpft und immer weitergemacht! Meine Ausbildung zur Bürokauffrau habe ich erfolgreich beendet.
Kämpfe, wenn du etwas erreichen willst
In meinem Leben ist mir nie etwas zugeflogen. Nichts war selbstverständlich. Das Leben hatte für mich immer die eine oder andere Überraschung parat. Ich habe mich deshalb schon immer durchs Leben gekämpft.
Wo ich heute stehe, stehe ich nicht nur weil ich ein sehr starkes Durchhaltevermögen und viel Organisationstalent besitze, sondern vor allem auch, weil ich für meine Ziele kämpfe!
Ich habe gelernt, nie aufzugeben. Aber ich gebe vor allem auch andere Menschen niemals auf!
Menschen in besonderen Lebenslagen oder auch einfach nur bei der Bewältigung des Alltags zu unterstützen und bestmögliche Lösungen mit ihnen zu finden, das treibt mich heute an.
Mein zweiter Bildungsweg
Deshalb habe ich nach einer kaufmännischen Berufsausbildung bei der IHK Stade und fast 10 Jahren in der Wirtschaft beruflich noch einmal ganz von vorn angefangen. Heute arbeite ich als Sozialpädagogische Assistentin in einer Kita und studiere im Fernstudium Soziale Arbeit.